Maduro

 

Endlich ist es soweit. Nach mittlerweile zwölf verschieden Blends, die für uns kreiert wurden, haben wir Anfang März 2005 die richtige Mischung gefunden.

Eine kräftige Robusto in Maduro, mit einer Capa (Deckblatt) Ligero aus Costa Rica aus der von oben gesehenen zweiten Lage der Pflanze (Semi Corona), die 3 Jahre fermentiert wird. Die Einlage kommt aus Nicaragua und hat ca 10 % Ligero Anteil, das Umblatt ist ebenfalls aus Nicaragua. Die Zigarre hat ein Ringmaß von 52 und eine Länge von 5 inch. Bei der Produktion wird aber eine Zigarre mit Ringmaß 52 und 6 inch hergestellt und vorne 1 inch abgeschnitten. Da ja jede Zigarre mit den Blattspitzen (dem kräftigsten Teil) nach außen gerollt wird, umgehen wir damit den anfänglichen vielleicht zu kräftigen Eindruck beim anzünden.

Ganz wichtig war uns ebenfalls, dass der verwendete Decker aus einem natürlich fermentierten Maduro, einem so genannten (Fermentacion natural) besteht und nicht wie bei ca 90 Prozent aller Maduro Decker aus einem gekochten Maduroblatt  (Maduro Artificial). Der gekochte Maduro sieht zwar ebenfalls gut aus, aber durch das künstliche Erhitzen (Kochen) verliert er gewaltig an Geschmack. Da die Herstellung eines natürlich fermentierten Deckers natürlich viel zeit- und kostenaufwendiger ist, werden wie gesagt nur etwa 10 Prozent aller Madurodeckblätter so hergestellt.

 




Mitte März haben wir dieses noch junge Stück mitgenommen, um es von dem Mann testen zu lassen, der uns für 5 Jahren den Floh mit der eigenen Klubzigarre ins Ohr gesetzt hat. Ich spreche hier von Alejandro Robaina, der als der weltbeste Tabak- und Zigarrenfachmann gilt.

 

 

 

 




Die genaue Beschreibung der Verkostung finden Sie unter Clubreisen, Untermenüpunkt Cuba 2005. Ich kann hier nur so viel verraten, Senior Robaina war von unserem Stück wirklich sehr angetan.

 



Auszug aus dem Verkostungsergebnis
im Bericht auf den Clubreisenreisen Cuba 2005 

... Das ist natürlich jetzt der perfekte Moment, die neue Version zu testen. Fast gleich einer Zeremonie zünden sich Präsident Fischer und Senior Robaina das Stück an und nehmen die ersten Züge.

 

 

 

Bitte halten Sie mich nicht für vermessen, aber nun scheint es, als ob sich ein Lächeln auf das Gesicht von Senior Robaina zaubert. Er lässt sich lange Zeit, prüft die Verarbeitung, nimmt mehre Züge, lässt sich wieder Zeit und die Spannung steigt für Produzent Kurt und Präsident Fischer ins Unermessliche. Endlich beginnt er mit seinem Urteil. Die Verarbeitung und das Zug- und Brandverhalten seien genauso perfekt wie bei der ersten Version, der Belicoso. Jedoch der Geschmack dieser Mischung mit der Capa Ligero Maduro und der Einlage mit mehr Ligero ist ihm viel lieber und schmecke ihm ausgesprochen gut.

Es bedurfte einiger Sekunden um dies zu registrieren, aber verdammt noch mal, was kann es Schöneres geben, als diese Worte aus dem Mund des Mannes, der als der beste Tabak- und Zigarrenkenner der Welt gepriesen wird. Ich könnte jetzt, glaube ich, seitenweise darüber schreiben, wie sich die Gefühle in uns überwarfen. Zug um Zug hängten wir an seinen Lippen - gespannt aber auch gefasst, ob dies nicht ein erstes freundschaftliches Kompliment gewesen sei und nun die Kritik folgte. Aber dem war nicht so. Natürlich kann ich hier viel schreiben und mit Worten kann man auch übertreiben, aber werte Leser und Leserinnen, dieser Zigarrenguru schien unserer Zigarre Zug um Zug mehr abzugewinnen, und nun kam der Höhepunkt: Er legte sein eigenes Stück zurück in den Aschenbecher und rauchte nun unsere Kreation bis zum Ende. Nebenbei hörte er nicht auf, sich mit Kurt über dieses Stück, die Einlage und die Capa Ligero, die es in dieser Form in Cuba nicht gibt, zu unterhalten.