Weinreise 2006

In den letzen Jahren haben wir unsere Weinverkostungen immer an 2 Tagen abgehalten. Dies war vom Programm zu dicht gedrängt, und auch das Auffassungsvermögen nach mehreren Verkostungen an einem Tag war nicht mehr gegeben. Dieses Jahr entschieden wir uns für einen dreitägigen Ausflug zur drei Weingütern, die sich von der Philosophie doch sehr unterscheiden.

Unsere erster Station führte uns Freitag Abend nach Gumpoldskichen zur Familie KRUG (www.krug.at). Im alten Zechhaus der Familie konnten wir neben einer wunderbaren Heurigenjause die Weine von Gustag KRUG verkosten. Trotz "LESESTRESS" fand Gustav Zeit, uns persönlich seine Weine zu präsentieren.



Hier ein Auszug aus der zur Verkostung stehenden Weine. Welschriesling, Chardonnay Selektion, Rasslerin (Rotgipfler), Sonnberg (Zierfandler) bei den Weissweinen. Eichkogel (Zweigelt Reserve), die Versuchung, Privat 2000 (eine Cuvee aus CS, Merlot und Zweigelt) und Privat 2003 (der als reinrassiger Cabernet Sauvignon ausgebaut wurde) bei den Roten. Und als Abschluss konnten wir noch die Beerenauslese, die ebenfalls aus der Zierfandler Traube, auch Spätrot genannt, gemacht wird, verkosten.



Diese Produkte gehören sicherlich nicht zu den "Einheitssäften" dieser Region, was bei den Verkostern zu einer großen Polarisierung führte. Der Geschmack von fassgelagtern Weißweinen ist halt nicht jedermanns Sache, auch wenn Gustav seine Produkte zu 50 Prozent im Stahltank und zu 50 Prozent im Barrique lagert, bervor er sie vermischt. Fanden es die einen senstionell, so kritisierten die anderen, daß gerade so regionstypische Sorten wie der Rotgipfler, mit dem Gustav übrigens Saisonsieger wurde, durch den Holzgeschmack ihre Eigenheit verlieren. Gerade diese Geschmacksvielfalt, die Differenz in der Produktionsart, und die sich daraus ergebenden Diskussionen sind aber das I Tüpfelchen einer jeden Verkostung und deswegen waren wir hier absolut richtig.



Am Samstag fürhrte uns unsere nächste Station ins wunderschöne Burgenland nach Deutschkreuz. Das Weingut K+K von Irmgard und Walter Kirnbauer http://www.phantom.at war unser Ziel. Immer wieder eine impossante Erscheinung, wenn man die Zufahrt zum neu gebauten Produktionsbetrieb hinauf fährt.


v.l.n.r. Alex Weissenboeck, Irmgard Kirnbauer, Willi Meuer, Martina Fischer, Regina Wochermayr, Gabi Hofstetter, Helmut Zadrazil, Roland Scharsinger, Franz Lugmairm HArald Mörtl, Franz Holzingerm Elek Fröschl und Hund Cäsar, der Namengeber für den Cesario Frizzante

Irmgard begrüßte uns auf der Terrasse mit dem hauseigenen Frizzante CESARIO. Nach dem Chardonnay Barrique Zwickl konnten wir fast das gesamte Rotweinsortiment verkosten. Begonnen wurde mit dem Blaufränkisch Classic gefolgt vom Blaufränkisch Goldberg. Dann kam der Zweigelt Girmer, wobei die zur Lagerung verwendeten Barrique Fässer aus dem benachbarten GIRMER Wald kommen. Nächstes Verkostungsprodukt war der Phantom. Übrigens war der Phantom in den 80iger Jahren der erste Cuvee, der in Österreich angeboten wurde. Weiters begeisterte uns der Vitikult, ein Blaufränkischer der im gebrauchten Barrique ausgebaut wird. Auch der Merlot und der Syrah fanden großen Anklang.



Höhepunkt war die Führung durch den Barrique Keller mit Walter Kirnbauer. wo wir wie üblich auch eine Faßprobe seines Forever 2003 verkosten konnten. Der Forever ist laut Walter ein guter Boredaux zum halben Preis. Eine Cuvee aus 50 Prozent CS und Merlot, der 36 Monate im neuen Eichenfaß lagert. Mit 60,- Euro nicht gerade billig, aber absolut empfehlenswert. Der Wein wird in ca. 10 bis 15 Jarhren seinen wirklichen Höhepunkt erreichen. Abschluss der Verkostung waren der Eiswein 2004 und der Tresterbrand des Phamtom, den Kurt Lagler in Kukmirn brennt.



Sei noch kurz erwähnt. daß angesichts dieser Weinqualität und den dadurch hervorgerufenen Einkauf nicht nur mancher an die Grenzen seiner Barschaft geführt wurde sondern auch der Laderaum im Bus fast zu klein geworden wäre.

Herzlichen Dank nochmals an Irmgard und Walter für diese wunderbaren 3 Stunden.



Fast jeder nützte die einstündige Weiterfahrt nach Purbach zum Erholen, denn hier wartete schon Thomas Schwarz  http://www.klosteramspitz.at mit seinen Weinen zur Verkostung Auch von hier aus nochmals Dank an Thomas, daß er sich trozt des immensen Arbeitsaufwands, den die zurzeitige Lese mit sich bringt, für uns Zeit genommen hat.



Hier ist die Philosphie wieder eine ganz andere. Baut Walter Kirnbauer seine Weine hauptsächlich im Barrique aus, so verzichtet Thomas Schwarz nicht nur auf eine Vielzahl von maschinellen Behelfen, sondern er geht wie früher zurück auf größere Holzfässer. Eine Lagerung in 500 Liter Fässern ist für ihn für seine Spitzenweine die richtige Methode. Handarbeit ist das Motto dieses Weinkellers. Außer Pumpen und einer Schichtfilteranlage sucht man vergeblich nach weiteren Maschinen. Auch die Abfüllung erfolgt außerhalb des Kellers. Der Chardonay Muschelkalk Reserve 2004, der Pinot Noir Reserve 2004, der Blaufränkische Leithaberg 2004, die Antonius Cuvee fanden großen Anklang. Sensationell waren jedoch die Fassprobe des "Schwarz 2003" der Ende nächsten Jahres abgefüllt wird und die östereichische Antwort auf den Portwein,  der "Vintage 2004" der aus blaufränkisch Trauben gewonnen wird.

  

Krönender Abschluss war das 4 gängige Abendmenü im familieneigenen Restaurant beim Bruder des Winzers, bei Wolfgang Schwarz.  Die Spesienfolge: Rehterrine mit Quittenmus und Süßweingelee, wahlweise Fisch oder Kürbissuppe, Kalbsrückenrose auf Steinpilz-Rukkolarisotto und Granachips bzw aromagedämpftes Filet von Neusiedler See Wels mit Szegedinerkraut gefolgt von einer sensationellen Nachspeisenvariation. Neben den schon zuvor verkosteten Weine konnten wir uns beim Menü auch von der Qualität des Leithaberg weiss, des Welschriesling Spitzmühle und des Roten Muskateller überzeugen.

Leider waren alle Teilnhemer durch die Anstrengungen des Tages so geschwächt, das sich die Runde, absolut untypisch, gleich nach dem Abendessen auflöste.

Bei der Rückreise am Sonntag war als letze Station der Heurige HOLZINGER in Joching in der Wachau unser Ziel. Die wunderbare Jause und die regionstypischen Weine  versüßten uns das Ende unseres heurigen Weinausflugs.