Tipps

Tipps von Klaus Fischer

HUMIDOR:

Bevor Sie Ihren Humidor in Betrieb nehmen, sollten Sie folgendes beachten ! Jeder analoge Hygrometer muß vor Inbetriebnahme justiert werden. Wickeln Sie den Hygrometer für ca. eine Stunde in ein nasses Tuch. Kontrollieren Sie nach dieser Stunde, ob die Nadel bei 100 % steht. Wenn die Nadel nicht bei 100 % steht korrigieren Sie dies wie folgt. Die meisten analogen Hygrometer haben hinten eine Stellschraube, mit der Sie mittels eines Schraubenziehers die Anzeige verstellen können. Sollte keine Stellschraube vorhanden sein, so nehmen sie den Deckelring des Hygrometers ab, nehmen das Zifferblatt heraus, halten mit der einen Hand die Federspule auf der Rückseite, und drehen mit der anderen Hand das Zifferblatt, bis die Nadel auf 100 % zeigt. Füllen Sie Ihr Humidif mit destilliertem Wasser. Nun nehmen Sie ein Tuch und tränken es ebenfalls in destilliertem Wasser. Wischen Sie mit diesem feuchten Tuch über alle Holzseiten, die sich im Innenraum des Humdior befinden, damit sich das Holz mit Wasser ansaugt. Genauso wie eine zu trockene Zigarre, ist auch eine zu feucht gelagerte Zigarre kaum zu genießen. Die perfekte Lagerung ergibt sich bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 72 Prozent und bei Zimmertemperatur zwischen 18 und 22 Grad.
 
Tipp 1:
Sollten Sie einen Humidor ohne Hygrometer besitzen, so testen Sie Ihre Zigarren: Drücken Sie dazu die Zigarre etwa in der Mitte zwischen Daumen und Zeigefinger. Knistert die Zigarre hörbar, dann ist sie zu trocken. Bei gut gelagerten Zigarren läßt sich die Zigarre geräuschlos und ohne das Deckblatt zu verletzten zusammendrücken, und erreicht nach einigen Sekunden wieder die ursprüngliche Form. Bleibt die Zigarre im zusammengedrücktem Zustand, dann ist sie zu feucht gelagert.
 
Tipp 2:
Sollten Sie keinen Humidor besitzen, so nehmen sie eine verschließbare Schachtel (nicht aus Papier) und geben einen befeuchteten Markenschwamm oder ein kleines Humidif (ca. 80,- S im Fachhandel) hinein. Ich rate Ihnen sehr davon ab, Ihre Zigarren, wenn auch nur kurzfristig, im Kühlschrank zu lagern. Weiters ist es im Gegensatz zu den parfümierten Pfeifentabaken bei Zigarren auch nicht ratsam, bei der Lagerung Obstscheiben beizulegen.
 
Was tun, wenn eine Zigarre nicht richtig zieht?
Die meisten Aficionados kennen den Moment der Enttäuschung, wenn man sich eine gut gelagerte Zigarre anzündet und sie trotzdem nicht oder nur sehr schwer zu rauchen ist. Handgemacht ist zwar ein Qualitätsmerkmal bei Zigarren, schließt aber leider menschliche Mängel nicht aus. Auch dem besten Torcedor passiert einmal ein Fehler beim Drehen und die Zigarre ist "verstopft" Auch hier gibt es noch Rettung sogenannte Zigarrenlüfter. Hierbei wird die Zigarre auf einer Auflage arretiert und mittels einer dünnen langen Nadel werden ein oder mehrere neue Luftkanäle vom Mundstück aus gebohrt. Mag sein, daß manche es als "Vergewaltigung" ansehen, Löcher – wenn auch der Länge nach - in Zigarren zu bohren. Auch ich war vorerst sehr skeptisch. Es ist sicherlich keine 100 %ige Lösung aber es wirkt erstaunlich gut. Diese Zigarrenlüfter, z. B Drawpoker, sind im Fachhandel ab ca. S 445,- erhältlich.
 

KAUF:

Lassen Sie sich nicht durch Sonderangebote locken. Die meisten sind Fälschungen. Es ist mir immer wieder unverständlich, warum manche Leute wirklich glauben, eine echte Cohiba Esplendidos um 50,- S kaufen zu können, obwohl der offizielle Preis in Kuba für diese Zigarre ca. S 210,- ist. Kaufen Sie nur im Fachhandel und vergewissern Sie sich, ob die Zigarren auch im Humidor gelagert werden. Mittlerweile erhalten Sie in Österreich im ausgesuchten Fachhandel alle Zigarren einzeln, sollten Sie aber ganze Kisten kaufen, so bestehen Sie darauf, daß diese vor dem Kauf geöffnet werden und kontrollieren Sie die Ware. Die Kiste kann jederzeit wieder verschlossen und mit dem extra für diesen Zweck von der Fa. Tobaccoland angefertigten Pickerl "QUALITÄT ÜBERPRÜFT IHR TRAFIKANT" versiegelt werden.
 

Genuss:

Lassen Sie sich beim Genuß Ihrer Zigarren nicht durch unverständliche Regeln verunsichern. Ob Sie die Bauchbinde entfernen oder auf der Zigarre lassen hat absolut keinen Einfluß auf den Geschmack. Auch wird sich für den Großteil aller Zigarrenraucher kein Unterschied ergeben, ob Sie die Zigarre mit einem Holzspan, einem langen Zündholz oder einem Gasfeuerzeug (kein Benzinfeuerzeug) anzünden. Den einzigen Tip, welchen ich Ihnen geben darf, ist folgender: Rauchen Sie Ihre Zigarre in Ruhe und nicht zu schnell. Eine zu schnell gerauchte Zigarre wird heiß und hinterläßt auf der Zunge einen brennenden Geschmack.
 

Verschiedene Zigarren:

Es gibt im karibischen Raum eine unzählbare Menge verschiedener Zigarren, daß es hier unmöglich ist, ganz speziell darauf einzugehen. Dies würde ganze Bücher füllen. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten oder noch besser: Probieren Sie möglichst viele verschiedene Zigarren. (Sie trinken ja auch nicht immer den selben Wein) So werden Sie bestimmt das Produkt finden, das Ihnen am besten zusagt.. Unumstritten hat Kuba den besten Tabak. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Vor zehn Jahren hat Kuba 20 Millionen Zigarren exportiert. Letztes Jahr waren es 160 Millionen und im heurigen Jahr strebt man die Zahl von 200 Millionen Stück an. Das dabei trotz Schaffung vieler neuer Fabriken etwas Qualität auf der Strecke bleibt, ist unschwer zu erahnen. Nach jahrelangen Reklamationen macht sich aber ganz langsam in den bekannteren Fabriken eine Trendumkehr, weg von der Quantität hin zur Qualität bemerkbar. Immer stärker im Kommen sind die Zigarren aus der Dominikanischen Republik, aus Nicaragua, Honduras, Jamaika. Da in kaum einem dieser Länder der Anbau eigener Deckblätter gelingt, wird der Großteil der produzierten Zigarren mit Conneticut Shade Deckblättern gefertigt. Mit ein Grund, daß diese Zigarren milder schmecken als vergleichbare kubanische. Als Geheimtip gilt in der letzten Zeit Costa Rica. In manchen Teilen des Landes wurden laut einer Untersuchung von spanischen Geologen annähend die gleichen Bodenverhältnisse (einschließlich der roten Erde) wie im Vuelta Abajo vorgefunden. Bewertungen der im Zuge unserer Klubabende gerauchten Zigarren finden Sie unter Verkostungen.
 

Maduro:

Ich bevorzuge eher leichtere Zigarren, wie die AVO, Ashton, Juan Clemente aus der Dominikanischen Republik oder Flor de Selva, Petrus aus Honduras. Diese Zigarren zeichnen sich meistens durch ein schönes helles Conneticut Shade Deckblatt aus. Sie werden meine Skepsis verstehen, als ich das erste mal eine Zigarre mit einem Maduro Deckblatt angeboten bekam. Die landläufige Meinung, je dunkler daß Deckblatt desto stärker hatte sich auch bei mir irgendwo im Hinterkopf eingenistet. Es bedurfte schon einiger Überredungskunst, mich zum Rauchen dieser Zigarre zu bewegen. Was dann kam , war einfach purer Genuß. Entgegen allen Erwartungen schmeckt die Zigarre wunderbar mild und vollmundig. Ich bin sicherlich kein Fans von parfümierten Tabaken und Zigarillos, wie sie zurzeit immer mehr am Markt angeboten werden, doch diese angenehme milde Süße im Rauch war unaufdringlich und alles andere als unangenehm. Dieser Geschmack läßt einen nicht so leicht los, und so versuche ich beim Kauf auch immer wieder einige Exemplare mit Maduro Deckblättern, am Amerikanischen Markt als sogenannte "sweetes" bekannt, zu ergattern. Ich kann nur jedem raten: Probieren Sie einmal eine Maduro - Sie werden sicherlich begeistert sein.
von Alexander Bachmann
 
 
  
ACHTUNG: Obwohl das Angebot immer größer wird, der Versandhandel aus EU Ländern ist in Österreich nicht erlaubt:
 
§ 30:
1.    Der Versandhandel mit Tabakwaren gemäß Abs. 2 ist unzulässig.
2.    Versandhandel betreibt, wer Tabakwaren aus dem freien Verkehr des Mitgliedstaates, in dem er seinen Geschäftssitz hat, an Privatpersonen in anderen Mitgliedsstaaten liefert und den Versand von Tabakwaren an den Erwerber selbst durch führt oder durch andere durchführen läßt (Versandhändler). Als Privatperson im Sinne dieser Bestimmung gelten alle Erwerber, dich sich gegenüber dem Versandhändler nicht als Abnehmer ausweisen, deren innergemeinschaftliche Erwerbe nach den Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes der Umsatzsteuer unterliegen.
 
Persönliche Anmerkung zum Einfuhr nach Österreich:
Diese Richtlinien zum Einfuhr nach Österreich habe ich für all jene angeführt, die aus dem Urlaub Zigarren mitbringen oder die Ihre bevorzugte Marke in Österreich nicht erhalten. Was ich persönlich aber nicht verstehe, sind diejenigen Raucher, die noch immer der Meinung sind, daß Sie in unserem Nachbarstaat Deutschland billiger einkaufen können. Abgesehen davon, daß sich daß Angebot in Österreich immer bessert (Ab 7. Februar 2000 sind 10 neue kubanische Marken in Österreich erhältlich) und sich immer mehr Trafiken auf Zigarren spezialisieren, so sind auch die Preise mit denen im Deutschland angepaßt. Bei genauerem Vergleich werden Sie sogar feststellen, daß einige Sorten in Österreich wesentlich billiger sind. Trinidad kosten in Deutschland DM 55,-, der Preis in Österreich beträgt S 288,-.