Cuba 2005


Bericht: Klaus Fischer
Bilder:  Dr. Wolfgang Furtlehner, Ing. Andreas Fambach, Klaus Fischer

Einem von uns war wohl sehr daran gelegen, die Urlaubstage der Klubreise schon einen Tag vorher zu beginnen. So gesehen waren wir recht froh, dass auch derjenige, der die Nacht davor zum Tag gemacht hat, nach intensiven Recherchen alle seine Reiseunterlagen komplett zusammen gefunden hatte. Als Tipp für ihn. Mann kann sich viel einbilden, aber ohne Pass, Geld und Ticket ist es wirklich recht schwer zu verreisen. Trotz dieser verspäteten Abfahrt trafen wir noch pünktlich in München ein. Übringens: Für all jene, die wie wir einige Feuerzeuge für die Freunde in Kuba mitnehmen wollten. Seit einigen Monaten kann man diese nicht einmal mehr einchecken, im Handgepäck sind Sie sowieso verboten. 1 Feuerzeug am Mann ist gestattet nicht mehr.

Nach unserem Direktflug von München nach Varadero  treffen wir um ca. 22. Uhr Ortszeit im Hotel Melia las Americanas ein. Wir werden schon von unserem Freund Kurt Brandt, den Produzenten unserer Klubzigarre erwartet. Er ist von Costa Rica hierher angereist,  um uns neue Proben unserer Sueno de Lentia in Maduro mitzubringen und unsere Klubreise mit uns zu  absolvieren. Nach einer kurzen Tanzeinlage von Dr. Wolfgang Furtlehner, die ihm eine Flasche Rum als Gewinn einbrachte, verkosten wir die erste von Kurt mitgebrachte Probe. Die Capa Ligera aus der zweiten Lage gibt der Zigarre einen wunderbaren kräftigen Geschmack, einzig die Vielfalt des Geschmack ist noch zu wenig ausgeprägt. Aber dafür hat Kurt ja noch weitere Proben mitgebracht.

 

Samstag, 12.03.2005

Um zehn Uhr sind wir pünktlich bei der Autovermietung, um unsere beiden Wagen abzuholen. Wie üblich ist dies eine längere Prozedur und so können wir erst gegen 12.00 Uhr Richtung  Vinjales starten. Der Weg führt uns von Varadero nach Havanna, und dann weiter über Pinar del Rio nach Vinales. Die Strassen sind in einem relativ guten Zustand und mit zwei kleinen Stopps schaffen wir die ca. 400 km lange Strecke in ungefähr 5 Stunden. Es fällt auf, dass weniger Ochsengespanne auf der Autobahn unterwegs sind, wer jedoch unseren Bericht über die erste Kubareise gelesen hat, dem sei gesagt, dass die Zahl der Autostopper noch zugenommen hat.



Diesmal ist es uns gelungen, direkt in der Hotelanlage Jazmines unterzukommen. Der Ausblick ins Tal der Roten Erde ist so umwerfend, dass wir uns vom Ausblick des Balkon unserer Zimmer kaum losreißen können, aber die nächste Verkostung steht am Programm. Die wunderbare Terrasse mit Pool, die Abendsonne und ein perfekter Mojito sind die idealen Begleiter für das an diesem Abend verkostete Stück.




Diese Probe unserer neuen Sueno Maduro, die nunmehr 9te zur Verkostung stehende Version,  haben wir von Anfang an ins Herz geschlossen. Genau so stellen wir uns unsere geplante Robusto in Maduro vor. Die perfekt verarbeitete Capa Ligera und die Einlage mit einem kleinen Ligero Anteil ergeben einen durchaus kräftigen aber perfekten Geschmack der unseres Erachtens auch mit den kubanischen Zigarren mithalten kann. Das Brand und Zugverhalten ist erstklassig, aber das wollen wir lieber den weltweit größten Zigarrenfachmann entscheiden lassen. Auf dies werde ich jedoch etwas später eingehen. 

Das private Abendessen (wunderbare Langusten), der zahlreich konsumierte Rum und die fast echten Romeo y Julieta Churchill und Trinidad Petit Corona zwangen eines unserer Mitglieder zur etwas früheren Aufgabe. Die weiteren Teilnehmer genossen noch die cubanischen Rhythmen und die kubanische Lebensart bei einem Besuch in den Tropfsteinhöhlen  „Cueva San Miguel“, wo an diesen Abend eine „ohrenbetäubende“ Veranstaltung abgehalten wurde.

 

Sonntag 13.03.2005

Nachdem sich auch Wolfgang von seiner vormittäglichen Fotosafari (Tabakernte und Hahnenkampf) losreißen konnte, starten wir kurz nach Mittag Richtung San Lois um die letzte lebende Zigarrenlegende, unseren Freund Alejandro Robaina zu besuchen. Ich habe das Wort Freund hier bewusst benutzt, denn einige von uns sind ja schon öfters dort gewesen und der Kontakt kann nur als sehr freundschaftlich beschrieben werden. Ein kleiner Umweg von ca. 50 km und die Tatsache, dass Alejandro leider nicht zu Hause ist, drückt die Stimmung. Aber nur für kurz, denn wir treffen seinen ehemaligen Dolmetscher und dieser führt uns durch die Plantagen und in einige Trockenschuppen. Wir sehen erstmals eine ganzes Feld mit Tabakpflanzen, wo die Blüten nicht abgeschnitten wurden.

Hier werden Tabaksamen gezüchtet. Die Samen kommen dann  in die staatlichen Versuchslabore, wo sie teilweise auch geklont oder Hybride hergestellt werden. In einem Trockenschuppen treffen wir auf einen perfekten Torcedor. Nur wenige schaffen es, so wie er, ein Pyramido Format ohne Puppenpresse zu rollen. Dieses Muster haben wir für die Klubmitglieder natürlich mitgenommen. Wie es so unter Fachleuten üblich ist, enden die Diskussionen kaum. Die Stunden dort vergehen wie im Fluge. Dass sich der cubanische Kommunismus nun doch in einem Kapitalismus zu wandeln scheint, ist aber auch hier stark zu bemerken. Nach aller Freundlichkeit und den angebotenen Kaffees und Zigarren, wird natürlich auch hier versucht, kräftig Umsatz zu machen. Die zum Kauf angebotenen Zigarren, versehen mit den perfekt gefälschten Bauchbinden der Monte 2, der Cohiba Esplendido und der Cohiba Pyramide Selection Especial werden in Staffelpreisen ab einem Stück um 7,-, ab 10 Stück um 6,- und ab 25 Stück um 5 konvertible Pesos angeboten. Auch ein Beitrag von 5,- Pesos pro Person für die Führung wird uns nahegelegt. Wie wir später erfahren, hat aber Senior Robaina von diesen Geschäften hier am Rande seiner Plantagen absolut keine Ahnung. Wenn ja, würde wohl mancher der Arbeiter sein Tagwerk nicht mehr hier verrichten. Da die angebotenen Zigarren als durchaus rauchbar erschienen, nehmen wir ein paar Kostproben mit. Auch den Führungsbeitrag geben wir gerne, denn schließlich hat man sich doch 4 Stunden intensiv mit uns beschäftigt. Sei noch angemerkt, dass auch die Bezahlung in Euro (außer in den Hotels in Havanna hatten wir sonst damit Probleme) hier nicht ungewöhnlich ist. Den Umrechnungskurs haben die Jungs im Kopf.

Ich will jetzt nicht immer auch die täglichen abendlichen Verkostungen eingehen, aber mit Kurt Brandt haben wir einen Fachmann, der uns hier bestens schulte. Die hier erworbenen Zigarren wurden also nicht nur geraucht, wir haben sie zerlegt und bis ins Kleinste seziert. Dadurch haben wir sehr viel Neues speziell über den verwendeten Tabak, das Mischverhältnis, die gute oder schlechte Fermentation, die Rollung und die Blattkonsistenz der Einlage-, Um- und Deckblätter gelernt. Für uns eine absolut neue Möglichkeit auch gut gemachte Fälschungen vom Original zu unterscheiden. Ich mache selber viele Vorträge in Österreich, aber ich kann nur sagen, man lernt hier nie aus, es kommen immer neue Erfahrungen dazu.

 Wie gesagt, die Zeit verging viel zu schnell und so ändern wir unseren ursprünglichen Plan, ins 500 km entfernte Trinidad zu fahren. Der ca. 150 km  entfernte Strand von MARIA LA GORDA scheint als perfektes Ziel für diesen Abend und so ergibt sich für uns auch die Möglichkeit  am darauffolgenden Tag nochmals zu kommen, um unser ursprüngliches Ziel, den Patron zu besuchen, zu verwirklichen..

 Am Weg nach Maria la Gorda erleben wir ein einzigartiges  Naturschauspiel. Eine Krabbenwanderung. Tausende und abertausende Krabben ziehen vom Meer Richtung Landesinnere. Die Tierschützer mögen uns das Bild mit der Krabbe und der Zigarre verzeihen, aber die Versuchung war zu groß.

Leider hat uns eine Invasion von Millionen Moskitos den Aufenthalt am wunderschönen Strand von La Gorda absolut vermiest. Für Ruhesuchende wäre dies wohl das Paradies. Eine Tauchbasis am  letzten Zipfel von Kuba, wo sich Fuchs und Henne gute Nacht sagen. Die cirka 20 Bungalows sind aber ins Sumpfgebiet gebaut und die stechenden Viecher hier sicherlich keine Seltenheit. Also können wir trotz des atemberaubenden Naturschauspiels der Krabbenwanderung bei der Anreise und den wirklich perfekten Strand einen Aufenthalt hier nicht empfehlen.

  

Die stechenden Insekten vermiesten uns sogar das Abendessen wo wir teilweise in langärmligen Leiberl und Jacken bei durchaus warmen Temperaturen  anzutreffen waren. Auch das Frühstück fiel sehr kurz aus  und wir waren alle sehr froh hier schnell wegzukommen. Die teilweise unzähligen Einstiche quälten uns bis ans Ende unseres gesamten Kubaaufenthalts und die erst Tags darauf durch die Einstiche hervorgerufene allergische Reaktion des Präsidenten sei mit einen eindruckvollen Bild dokumentiert.

Im übrigen waren die an diesen Abend aufgestellten Thesen, über die Auswirkung der „Ortszeit“ auf die Flugzeit, noch in den folgenden Tagen ein beliebtes Thema zwischen Ing. Fambach und Präsident Fischer.

 

Montag, 14. 03. 2005



Glücklich, der  Moskitoplage entkommen zu sein, fahren wir wieder Richtung San Lois, um Senior Robaina zu besuchen. Trotz dem sehr versteckten Aufenthaltsort  finden wir das Ziel auf Anhieb. Zuerst scheint uns niemand zu bemerken, aber als wir die Finka betreten, erscheint der legendäre alte Mann persönlich auf seiner Terrasse. Die Begrüßung ist überaus herzlich und er bittet uns gleich auf seine Veranda zum Gespräch. Vorerst aber holt er noch für jeden eine Zigarre und dann beginnt das Palaver. Kurt Brand übersetzt die Worte des Präsidenten. Wir erklären ihm, dass er es war, der uns bei einem Besuch für 5 Jahren die Idee einer Klubzigarre in den Kopf gesetzt hatte. Nun endlich, nach diesen fünf Jahren und vielen Schwierigkeiten mit Erfüllung dieses Traumes, sind wir hier, um ihm diese Zigarre zu präsentieren und als Geschenk zu überreichen.



Senior Robaina ist angesichts dieser Geschichte sehr beeindruckt und nun wagen wir auch, ihn um das zu bitten, was wir uns in unsern kühnsten Träumen erhofft haben. Die erste Version der Zigarre ist ja bereits seit 2 Jahren in Österreich auf dem Markt, nun aber wollen wir eine kräftige Version neu produzieren und wer, wenn nicht er, wäre für uns wohl die alleroberste letzte Instanz, um diese Zigarre zu prüfen. Was soll ich sagen. Sofort ist er damit einverstanden und wir wechseln in das erst Ende Februar 1995 neu errichtete Haus neben dem alten Anwesen. Dort reicht man uns Kaffee und Rum und Senior Alejandro will nun beide !!! Stücke  verkosten. Wir geben ihm zuerst die Belicoso.



Bei den ersten Zügen ist es totenstill im Raum und am nervösesten ist wohl Produzent Kurt Brandt. Dann das erste Statement und ein Lächeln zaubert sich auf Kurts Gesicht. Die Zigarre verfügt laut Alejandro über ein perfektes Zug und Brandverhalten, und sei im Geschmack auch sehr Gut. Er persönlich schätze aber mehr die gehaltvolleren Stücke mit mehr Einlage und Volumen und er nimmt wieder einige Züge aus seiner eigenen Zigarre. Das ist natürlich jetzt der perfekte Moment, die neue Version zu testen. Fast gleich einer Zeremonie zünden sich Präsident Fischer und Senior Robaina das Stück an und nehmen die ersten Züge.



Bitte halten Sie mich nicht für vermessen, aber nun scheint es, als ob sich das Lächeln nun auf das Gesicht von Senior Robaina zaubert. Er lässt sich lange Zeit, prüft die Verarbeitung, nimmt mehre Züge, lässt sich wieder Zeit und die Spannung steigt für Produzent Kurt und Präsident Fischer ins Unermessliche. Endlich beginnt er mit seinem Urteil. Die Verarbeitung und das Zug- und Brandverhalten seien genauso perfekt wie bei der ersten Version, der Belicoso. Jedoch der Geschmack dieser Mischung mit der Capa Ligero Maduro und der Einlage mit mehr Ligero ist ihm viel lieber und schmecke ihm ausgesprochen gut. Es bedurfte einiger Sekunden um dies zu registrieren, aber verdammt noch mal, was kann es Schöneres geben, als diese Worte aus dem Mund des Mannes, der als der beste Tabak- und Zigarrenkenner der Welt gepriesen wird. Ich könnte jetzt, glaube ich, Seitenweise darüber schreiben, wie sich die Gefühle in uns überwarfen. Zug um Zug hängten wir an seinen Lippen, gespannt aber auch gefasst ob dies nicht ein erstes freundschaftliches Kompliment gewesen sei und nun die Kritik folgte. Aber dem war nicht so. Natürlich kann ich hier viel schreiben und mit Worten kann man auch übertreiben, aber werte Leser und Leserinnen, dieser Zigarrenguru schien unserer Zigarre Zug um Zug mehr abzugewinnen und nun kam der Höhepunkt: Er legte sein eigenes Stück zurück in den Aschenbecher und rauchte nun unsere Kreation bis zum Ende. Nebenbei hörte er nicht auf, sich mit Kurt über dieses Stück, die Einlage und das Capa Ligero Maduro Deckblatt zu unterhalten.



Das unbeschreibliche Gefühl, dass uns schon dort übermannte, ist auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen sehr präsent und so ist es schwer, fachlich und ohne größere Emotionen über den weitern Ablauf des Besuches zu berichten. Aber ich werde mich bemühen, wieder auf den Boden der Realität zu kommen. Mittlerweile kam auch ein Ehepaar aus Deutschland und der deutsche Zigarrenhändler Stefan Gierke zu Besuch. Senior Robaina widmete sich nun auch diesen Besuchern, aber er kam zwischendurch immer wieder zu uns zurück, um weiter mit uns zu diskutieren. Er erzählt über seine Familie, seinen Grovater, seinen spanischen Vater und dass er als erste Generation der Familie in Kuba geboren ist. Während dieser Gespräche stellten wir ihm auch die Neuerung des Österreichers Mag. Dr. Josef Schörkmayer, den CIGAR X vor.



Er fand daran großen Gefallen und auch dem deutschen Großhändler Gierke schien das Produkt zu imponieren. Auch die Hüte, die Kurt in Costa Rica fertigen lässt, fanden bei beiden Anklang. Und so haben wir einen Hut als weiteres Geschenk überreicht.Text



Nun begann die Führung in die Plantagen und in die diversen Trockenschuppen. Auch hier wurde uns im Anschluss die Rollung von einem weiblichen Torcedor vorgeführt. Zu guter Letzt wurden wir nochmals ins Haus zu Senior Robaina gebeten, der uns als letzten Gruß eine Zigarre und ein Buch mit einer persönlichen Widmung an den Präsidenten signierte. Wir bedankten uns überschwänglich und unsere Widmung in seinem Gästebuch wird noch lange von unserem Besuch Zeugnis ablegen.



Durch die Vermittlung von Kurt über die Agentur Cuba Real Tours konnten wir telefonisch unseren geplanten 2tägigen Aufenthalt (16. – 18.03.) im Hotel National



in Havanna um zwei Tage (14. – 16.03.) verlängern.  Trotz aller Emotionen vor Ort wurde manch einem von uns erst auf der langen Fahrt zurück nach Havanna bewusst, was wir hier erleben durften. Es gibt wohl wenige, denen es vergönnt ist über 4 Stunden in privater Gesellschaft dieses Mannes zu verbringen.

Übrigens: Senior Alejandro wird am 19.03.2005 86 Jahre und wir gratulieren ihm von hier aus nochmals ganz herzlich.



Unser erster Eindruck von Havanna ist überwältigend. In positiver Hinsicht über die Gebäude und das pulsierende Leben. In negativer Hinsicht über die Rechnung in der ersten Bar. Für wen wir da wohl aller mitbezahlt hatten war uns nicht klar. Bei aller Standfestigkeit unserer Klubmitglieder, aber bei dem was wir dort verrechnet bekamen, hätte man uns wohl alle mit Alkoholvergiftung aus der Bar tragen müssen.

 

Dienstag, 14.03.05

Bedingt durch die allergische Reaktion des Präsidenten auf die Moskitos, wird der Tagesplan umgestellt. Der angeblich 24 Stunden anwesende Doktor im Hotel National kommt erst um 13.30 in die Praxis und so mussten wir den vorgesehenen Fabrikbesuch verschieben. Da uns die 1100 Kilometer der letzten 3 Tage doch sehr in den Knochen sitzen, beschließen wir den Nachmittag am Strand in der Nähe der Hauptstadt zu verbringen. Das Strandlokal schließt um 18.00 Uhr.



Aber mit der Bestellungen einiger weiterer Mojitos lässt sich die Crew dort doch überreden, den Barbetrieb dort wieder aufzunehmen. Nach später Rückkehr lädt uns Gernot zu einem herrlichen Abendessen ins pompöse Restaurant unseres Hotels. Fleischmäßig ist man ja in Kuba nicht sehr verwöhnt, aber die Steaks und das Chateau Briand hier können mit allen Spitzenrestaurants der Welt mithalten.

Mittwoch, 15.03. 2005

Vormittag erste Stadtbesichtigung. Nachdem wir Mittags unsere Zimmer verlängern konnten und auch Dr. Wolfgang Furtlehner ins Hotel übersiedelt ist, fahren wir am Nachmittag auf einen zweiten Strand, um uns noch einmal ein bisschen zu entspannen. Wir haben uns diesmal wieder für den richtigen Abschnitt entschieden, denn nicht nur die Aussicht sondern auch der Fisch, den man uns dort servierte, waren einfach atemberaubend.



Bei einem abschließenden Besuch in einem Musiklokal der angrenzenden Stadt zeigten sich ein Teil der Anwesenden vielleicht ein bisschen zu freundlich. Nachdem wir mit dem kleinen Jungen einige Scherzfotos mit Brille und Zigarre aufgenommen hatten, beglückte seine Mutter auch einen unserer Freunde. Nicht was Sie vielleicht jetzt denken, nein. Eine Geldbörse mit Kreditkarte und 300,- Dollar Inhalt waren das Ziel der Begierde und von diesem Moment an auf nimmer wiedersehen verschollen.



Donnerstag, 16.03.2005

Vormittags geben wir die Leihautos zurück  Ein Tipp: Wie unsere Kollegen (Fambach, Furtlehner und Brandt) im zweiten Auto gemerkt haben, nutzt es wohl wenig, sich einer Verkehrskontrolle zu entziehen. Auch die kubanischen Polizisten sind schon über Computer mit Gott und der Welt verbunden. So wurde bei der Rückgabe die vermeintlich umgangene fällige Strafe für Schnellfahren einfach von den Bediensteten der Autovermietungskanzlei mit eingehoben.



Nachdem wir das Capitolio besichtigt haben, schlendern wir durch die Altstadt und lassen uns im Floridita einen Daiquiri schmecken.



Von hier aus die Obispo entlang, bis zum alten Büchermarkt und vor der Kathedrale entlang der O`Reilly wieder zurück zum Kunstmuseum. Dann besuchen wir die Partagas Fabrik uns lassen und durch die Räume führen. Es gibt nichts zu berichten, was ich nicht schon in unserem ersten Bericht über Cuba im Jahre 2000 verfasst hätte. Es wirkt alles nur etwas Professioneller und Gewinnbringender ausgerichtet. Einzig über den Besuch im Shop der Fabrik möchte ich hier ein wenig eingehender schreiben. Nachdem wir uns vorgestellt haben, bittet man uns in den VIP Bereich des Shops.



Dort führt man uns einen Film mit den Highlights des letzen Festival vor. Ein Dinner in der Fabrik, wo unter Anwesenheit von Alejandro Robaina spezielle Humidore zwischen 2.000,- und 10.000,- Dollar versteigert wurden, erregt unsere Aufmerksamkeit. Man reicht uns Zigarren und Kaffee und beim Gespräch bietet uns Senior Jose die Möglichkeit, doch einmal bei einem Besuch von mehreren Klubmitgliedern (ab ca. 15 Personen) direkt in der Fabrik ein Diner auszurichten. Zukunftsmusik vielleicht, aber ablehnen wollen wir dieses Angebot sicherlich nicht. 

Nach dem Abendessen dürfen wir in einer Bar wieder einmal erleben, dass Kubaner die Touristen wohl allesamt für Krösusse halten. Anders ist es kaum zu verstehen, dass wir sicherlich das Doppelte von dem bezahlt haben, was wir eigentlich konsumierten. Beim nächsten Mal sind wir klüger. Und Bestellungen gleich nach dem Erhalt immer separat zu bezahlen, ist eine für diese Stadt sehr ratsame Empfehlung. Übrigens: Nicht nur den Cineasten unter uns ist diesem Abend bewusst, warum im letzten James Bond Film, der ja bekanntlich auf Kuba gedreht wurde, Hally Berry die einzig wahre Besetzung der weiblichen Hauptrolle war.

Es gab zwar keinen Dresscode, aber Badeschlapfen sind im abendlichen verregneten Havanna wohl nicht die beste Art der Bekleidung. Und so wollen wir die 2 „Ausrutscher“ eines unserer Freunde wohl auf diese Fußbekleidung und nicht etwa auf zu viel Alkoholkonsum beziehen. 
 

Freitag, 17.03.2005

Unser letzter Tag bricht an. Wir nutzen den Vormittag mit einem Besuch in der LA CORONA Fabrik. Im Shop der Fabrik treffen wir, wie schon vor 5 Jahren, auf Gerente OMAR GONZALES ALEMAN.

Bei einem ausgedehnten Gespräch lässt er uns die speziell für das Havannos Festival 2005 produzierten Zigarren verkosten, die uns ausgezeichnet schmecken. Nachmittag besuchen wir noch den Markt, um uns hier mit Bildern und Souvenirs einzudecken. Viel zu früh endet dieser Kubaaufenthalt. Für zwei von uns hätte es jedoch fast noch eine Verlängerung gegeben. Mit falsch angekündigter Boardingzeit in der Viplounge am Flughafen und keinem akustischen Aufruf war es nur durch Mithilfe der örtliche Sercurity noch möglich, das Flugzeug zu erreichen. Die Unausgeglichenheit des Präsidenten, die schon in Kuba Zimmerkollege Gernot Ascher durch wiederholtes Suchen von Dokumenten Schlüsseln, Chipcards etc.  gelinde gesagt „erstaunte“, war auch noch Anlass für die verzögerte Rückfahrt mit dem Auto von München Richtung Linz. Aber zu guter Letzt konnte auch die verlorene Euroscheckkarte beim Kassenautomaten im Parkhaus wiedergefunden werden.

Resümee:  Eine wirklich umwerfende, erlebnisreiche Klubreise und ich bin mir sicher, dass keiner der Teilnehmer diese sieben Tage missen möchte.